Batterien, die in erster Linie aus Papier und Salzwasser bestehen, könnten in naher Zukunft die klassische Akkuherstellung ergänzen oder gar revolutionieren. Forscher am Angström Laboratorium der Universität Uppsala haben festgestellt, dass die grüne Alge Cladophora Ausgangspodukt für außerordentlich umweltfreundliche Akkus sein könnte.
Akkus aus Algen? Diese Möglichkeit postuliert derzeit ein Forscherteam aus Angström/Schweden. Die Alge Cladophora weise eine spezielle Zellulose-Struktur auf, diese habe eine vergleichsweise große Oberfläche, so Gustav Nyström, Doktorand am Angström Laboratorium. Nach Überziehen dieser Struktur mit einer 50 Nanometer dicken Schicht aus Polymer Polypyrrol kam ein neuartiges Elektrodenmaterial heraus, das in Akkus zum Einsatz kommen kann. Man habe „eine Batterie geschaffen“, die fast nichts wiege und neue Kapazitäts- und Geschwindigkeitsrekorde zu brechen in der Lage sei im Bereich der Polymer-Zellulose-basierten Batterien, so Nyström. Derzeit könne der Algen-Akku zwar mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus noch nicht mithalten. Diese Feststellung sei jedoch unabhängig vom Hauptziel der Forscher, neue Anwendungsmöglichkeiten für die Technologie zu eröffnen. Die außerordentlich einfache Produktion schaffe vor allem gute Optionen für Bau und Einsatz in Entwicklungsländern, so die beteiligte Wissenschaftlerin Stroemme.
Die „Algen-Batterie“, so die Entwicklung zu einem Wert schöpfenden Ergebnis kommt, ist ein Parade-Beispiel für Synergieeffekte im Rahmen interdisziplinärer Forschung. Maria Stroemme, Professorin für Nanotechnologie und ebenso in vorderster Reihe projektbeteiligt, hatte sich lange Zeit mit pharmazeutischen Anwendungen der Cladophora-Zellulose beschäftigt. Zum materialwissenschaftlichen Durchbruch und damit der Option eines wirklich revolutionären Energiespeichers kam es erst durch die Kooperation mit dem Chemiker Leif Nyholf. Weitere Informationen hier.
Aus Laiensicht schwierig. „Dem Klang nach“ gibt’s allerdings satte 4 Stämmchen.