Erneuerbare Energien sind zu einem regelrechten Schlagwort geworden. Mit Hilfe von innovativen Ideen gelingt es, die Stromerzeugung zu revolutionieren. Wie sich physikalische Kräfte nutzen lassen, um Strom zu erzeugen, zeigt ein interessantes Projekt aus Brasilien.
Kinder lieben es, dem Ball hinterher zu laufen und sich zu bewegen. Diesen Bewegungsdrang nutzen einige Brasilianer, um Strom zu generieren. Mit Hilfe interessanter Technologien wurden die natürlichen Eigenschaften der Kinder dazu genutzt.
Hochmoderner Fußballplatz zur Strom-Erzeugung
Die typischen Armenviertel, die Favelas, gehören zum Stadtbild von Rio de Janeiro. Die dort lebenden Kinder lenken sich von Not und Armut besonders gern durch Fußballspielen ab. Einige Fußballplätze wurden angelegt, die auch gut frequentiert sind. Nur wenn die Sonne untergeht, wird das Training unmöglich. Selten gibt es Strom für die Flutlichtanlage, weshalb die Kinder auf den Straßen weiterspielen. Um dieses gefährliche Spiel zu verhindern und ein wenig mehr Freude in die Favela zu bringen, hat der große Konzern Shell ein interessantes Projekt umgesetzt.
Das Unternehmen nutzt innovative Technologien, um auf völlig nachhaltige Weise Strom für die Flutlichter zu erzeugen. Es hat 200 Kinetikplatten unter dem Kunstrasen verbaut. Diese Fliesen erzeugen mit jedem Schritt der Fußballer Strom.
Aus recyceltem Kunststoff hergestellt
Der Hersteller dieser Platten Pavegen gibt an, dass jede einzelne Platte bis zu sieben Watt erzeugen kann. Dies geschieht durch den Druckeffekt, der durch das Laufen der Kinder entsteht. Die Kinetikfliesen sind aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Am Rande des Spielfeldes ist ein Speicher installiert, der die erzeugte Energie aufnimmt und sammelt. Mit dem gewonnenen Strom wird schließlich die Flutlichtanlage betrieben. Dadurch wird das Kicken auch in den Abendstunden auf sichere Weise möglich gemacht.
Die gespeicherte Menge reicht etwa für zwei Stunden. Da die Fußballer nur ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgeben, ist die Stromerzeugung ein einziges Vergnügen für alle Beteiligten. Hinzu kommt eine kleine Solaranlage auf dem Tribünendach, die den Strombedarf zusätzlich absichert.
Die Idee hat weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Inzwischen gibt es auch in Nigeria ein solches Fußballfeld.
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