Das US-amerikanische Biotech-Unternehmen BioCraft, mit Forschungs- und Entwicklungsstandort in Wien, hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Es erhielt die Registrierung im EU-Futtermittel-Ausgangsstoff-Register, was den Verkauf seines kultivierten Fleisches als Tierfutter innerhalb der Europäischen Union ermöglicht.
BioCraft konzentriert sich auf die Herstellung von kultiviertem Fleisch für Haustiere. Im Mai 2025 machte das Unternehmen Schlagzeilen mit der Entwicklung von Mäusefleisch für Katzenfutter. Kürzlich erweiterte es sein Portfolio um kultiviertes Hühnerfleisch, das alle essenziellen Nährstoffe für Katzen und Hunde enthält, ohne chemische oder bakterielle Verunreinigungen.
Erreichen der Preisparität
Ein bedeutender Durchbruch für BioCraft war das Erreichen der Preisparität mit herkömmlichem Fleisch in der Heimtiernahrung. Das kultivierte Fleisch wird zu einem Preis von 2,00 bis 2,50 US-Dollar pro Pfund angeboten, was etwa fünf Euro pro Kilogramm entspricht. Damit ist es wettbewerbsfähig mit Premium-Fleisch in der Tiernahrung. Die Produktion von kultiviertem Fleisch bietet mehrere Vorteile gegenüber konventionellem Fleisch. Sie reduziert den Bedarf an Massentierhaltung, verringert Treibhausgasemissionen und minimiert das Risiko von Krankheitsübertragungen. Zudem ermöglicht sie eine genaue Kontrolle über die Zusammensetzung des Fleisches, einschließlich Fett- und Proteingehalt. Bei der Produktion entsteht ein Fleischbrei, der sich optimal für den Einsatz im Tierfutter eignet.
BioCraft: Chancen am Markt
Mit der EU-weiten Registrierung plant BioCraft, sein kultiviertes Fleisch über ein B2B-Modell an Tierfutterproduzenten zu verkaufen. Ein breit angelegter Marktstart ist für Anfang 2026 vorgesehen. Das Unternehmen hat bereits Partnerschaften mit Tierfutterherstellern geschlossen, um Produkte auf Basis seines kultivierten Fleisches zu entwickeln. BioCrafts Fortschritte markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger und ethischer Tiernahrung. Durch die Kombination von wissenschaftlicher Innovation und Umweltbewusstsein setzt das Unternehmen neue Standards in der Heimtiernahrungsindustrie und das auf umweltbewusste Art und Weise. Während die Weichen für die Tiernahrungsmittelindustrie gestellt sind, warten viele Firmen gespannt darauf, ehe Laborfleisch auch für die menschliche Ernährung zugelassen wird.
Bildurheber: Svetlana Rey