Kaffeesatz wird zum Düngeschatz

Kaffeesatz dient aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts schon jetzt vielerorts als gern genutzter Dünger für Beete und Rasen. Doch mit ihm lässt sich noch viel mehr Sinnvolles anfangen. Recycling schont die Umwelt, spart den Herstellern Kosten und macht einfach Sinn, wie neuerdings ein Schweizer Forschungsprojekt deutlich macht.

Allein in der Schweiz fallen pro Jahr eine halbe Millionen Tonnen Abfälle organischer Natur pro Jahr an. Diese Zahlen gelten ausschließlich für die Lebensmittelindustrie. Kein Wunder, dass große Unternehmen bemüht sind, ihre Abfallmengen zu reduzieren und dort wo das nicht zu schaffen ist, zumindest über sinnvolle Recyclingmethoden nachzudenken.

Was wird aus dem Kaffeesatz?

Schon jetzt gehen drei Viertel aller Abfälle zurück in die Industrie und werden zu Tierfutter weiterverarbeitet. Neun Prozent der Abfälle enden auf dem Kompost, immerhin elf Prozent werden zu neuer Energie. Dass das noch besser geht, darüber sind sich Forscher am Paul Scherrer Institut (kurz PSI)  einig und deshalb haben sie ein Pilotprojekt mit dem Mega-Konzern Nestlé gestartet.

Erfreuliche Ergebnisse, aber mit Fragezeichen

Hierbei kommt es den Forschern allein auf den Kaffeesatz an, denn aus ihm lässt sich wertvolles Bio-Methan gewinnen, welches in erneuerbare Energie umgewandelt werden kann. Um Methan zu gewinnen müssen zunächst die feuchten Rückstände des Kaffees auf 450 Grad erhitzt werden. Das geschieht in einer speziellen Versuchsanlage am PSI. Neben der Erhitzung erzeugen die speziellen Geräte einen Druck von 300 bar. Ziel ist es, einen über kritischen Zustand zu erreichen, also den Moment wo der Stoff von flüssig zu gasförmig übergeht. Nur jetzt lassen sich die Mineralsalze im Kaffeesatz abtrennen.

Mit Hilfe eines Katalysators lässt sich nun Methan gewinnen. Bislang können in den ersten Versuchen schon 60 Prozent der Energie, die noch im Kaffeesatz steckt, weiterverwendet werden. Doch die Forschergruppe ist zuversichtlich, dass da bald noch mehr möglich ist. Fraglich bleibt aktuell allerdings noch, wie wirtschaftlich der gesamte Prozess dann schlussendlich auch wird.

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