Containern – eine Straftat gegen die Lebensmittelverschwendung

Einige Menschen versuchen der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, indem sie Lebensmittel aus den Abfallbehältern der Supermärkte mitnehmen. Dass dies eine Straftat ist, sehen sie nicht. Sie wollen beweisen, dass die Nahrungsmittel noch zum Verzehr geeignet sind und agieren so nicht zuletzt im Sinne der Nachhaltigkeit.

Politiker diskutieren über die aktuelle Gesetzeslage. Ein neues Gesetz könnte viele Lebensmittel retten und die allgemeine Lebensmittelverschwendung eindämmen. Doch das sogenannte „Containern“ hat zwei Seiten.

Ein Fall sorgt für Diskussionsstoff

Vor kurzem standen zwei junge Frauen vor Gericht, die sich an den Abfallbehältern eines Supermarktes bedient hatten. Sie wollten nach eigener Aussage Lebensmittel retten und nahmen Joghurt, Gemüse und andere Nahrungsmittel mit. Dabei wurden sie von der Polizei ertappt. Das Gericht verurteilte sie zu Sozialstunden und drohte eine Geldstrafe an. Angesichts der 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, die Jahr für Jahr allein in Deutschland weggeworfen werden, entsteht jedoch ein gewisses Verständnis für die Aktion der Beiden.

Der Fall der beiden Frauen sorgt auch unter den Politikern für Diskussionsstoff. Die aktuelle Gesetzeslage betrachtet den Müll der Supermärkte als deren Eigentum und verbietet, dass sich Fremde nehmen, was sich in den Mülltonnen befindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Lebensmittel noch genießbar sind oder nicht. Die Linke verlangt, das „Containern“ zu legalisieren. Auch von anderen Fraktionen ist eine leichte Zustimmung zu vernehmen. Dennoch gibt es viele Gründe, die dagegen sprechen.

Hygiene als wichtigstes Argument dagegen

Auch wenn es absurd erscheint, die Lebensmittel zu entsorgen, obwohl sie noch genießbar sind, ist auch die Gegenseite zu verstehen. Vor allem die mangelnde Hygiene beim „Containern“ ist ein starkes Argument. Niemand würde mehr für den sicheren Verzehr garantieren können. Keime könnten schwere Krankheiten und Lebensmittelvergiftungen auslösen. Die gesamte Thematik scheint ein einziges Dilemma zu sein.

Doch es gibt auch ein Licht am Horizont. In Frankreich wird bereits ein Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung umgesetzt. Dieses besagt, dass Supermärkte ab einer bestimmten Größe dazu verpflichtet sind, ihre nicht verkauften Lebensmittel an Hilfsorganisationen zu verschenken. Im vergangenen Jahr konnte die Anzahl der Spenden deutlich erhöht und deren Vielfalt verbessert werden.

Bildurheber: highwaystarz / 123RF Standard-Bild

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Ein Kommentar

  1. Täufer343 Antworten

    Es ist auch unsinnig, dass 40 % der Kartoffeln nicht geerntet werden, weil sie “nicht der Norm” entsprechen. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

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