Papier aus Zuckerrohr? Klinkt kurios, ist aber wahr. Und es ist sogar richtig nachhaltig!
Das Unternehmen colonia2go GmbH vertreibt seit einigen Jahren bereits Papier, das zu 100 Prozent aus Zuckerrohr-Abfall besteht. Der Vorteil, es nutzt Abfallprodukte die sonst verbrannt werden würden und schützt so Bäume vor der Abholzung, aus denen sonst Papier gewonnen wird. Trotzdem hapert es noch mit dem Crowdfunding.
Bei der Produktion von Zuckerrohr fällt Bagasse an. Das ist ein Abfallprodukt. Dieses wird normalerweise verbrannt, um Energie zu gewinnen. Viel davon, nämlich jährlich bis zu 650 Millionen Tonnen. Der Grund für diese riesige Flut an Bagasse ist die hohe Nachfrage nach Zucker. Eine Firma namens colonia2go GmbH will die Verschwendung jetzt stoppen und etwas Gutes aus dem Müll machen. Nämlich Papier. Auch hier ist die Nachfrage ausgesprochen hoch. Bislang wird ein großer Teil des Papiers aus Holz gemacht, dafür müssen riesige Baumbestände abgeholzt werden. Würde man die komplette Bagasse zu Papier verarbeiten, könnte man mindestens 50 Prozent aller Bäume sofort vor der Abholzung bewahren. Man bräuchte sie schlichtweg nicht. Doch noch ist das Utopie, denn die Marke Calima, gelauncht vom Herstellerunternehmen selbst, nutzt erst einen geringen Teil des Abfallprodukts und stellt daraus Druckerpapier her. Der Import der Bagasse läuft dabei direkt über die Bauern in Kolumbien, die das Zuckerrohr anbauen und zu Zucker weiterverarbeiten.
Ungenutztes Potenzial entdecken
Und man hat hier gemeinsam noch viel vor. So sollen künftig schicke und zugleich praktische Notizbücher entstehen. Alles was dazu noch fehlt ist Geld, mehr als 13.000 Euro. Um das zu sammeln soll eine eher schlecht anlaufende Crowdfunding Kampagne helfen. Ein Erfolg wäre wünschenswert, denn der Vorteil für die Umwelt ist riesig. Das neue Papier müsste nicht einmal aufwendig gefärbt werden, denn es hat ohnehin eine bräunlich weiße Färbung. Recyceln lässt sich das Zuckerrohr-Papier übrigens auch. Bis zu sieben Mal kann es weiterverwendet werden, auch das Mischen mit anderen Fasern, zum Beispiel denen von normalem Papier, ist möglich. Hier schlummert also großes Potenzial, bislang leider nahezu ungenutzt.
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