Air Water, ein japanisches Startup, hat einen Raketenantrieb entwickelt, der Biogas aus Kuhmist nutzt und damit einen bedeutenden Fortschritt in der Raumfahrttechnologie erzielt. Der Prototyp des Antriebs erzeugte eine 15 Meter lange Stichflamme und zeigt das Potenzial für kostengünstigen, nachhaltigen Treibstoff.
Die Nutzung von Kuhmist als erneuerbare Ressource stellt einen unkonventionellen Ansatz dar, der sowohl die Raumfahrt als auch die Energieunabhängigkeit Japans fördern könnte. Air Water arbeitet dabei mit lokalen Milchbetrieben zusammen, um überschüssigen Mist zu Biogas zu verarbeiten. Dieser Treibstoff ist nicht nur kostengünstig, sondern auch sauber und nachhaltig.
Gut zur Umwelt, günstig im Preis.
CEO Takahiro Inagawa betont die niedrigen Herstellungskosten und die Reinheit des Treibstoffs, weist aber auch darauf hin, dass Fragen zur Umweltauswirkung bestehen. Obwohl die Landwirtschaft 14 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmacht, stammt nur ein geringer Teil aus den Abfällen von Wiederkäuern. Daher bleibt zu klären, ob die Verbrennung von Kuhmist tatsächlich eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt. Bis es soweit ist wird das Unternehmen aber nicht müde, die Vorteile zu betonen und an der Umsetzung weiter zu feilen.
Kuhmist-Treibstoff made in Japan
Inagawa plant, den Kuhmist-Treibstoff nicht nur in Japan, sondern auch international einzusetzen. Dieser innovative Ansatz könnte die hohen Kosten für Raketentreibstoff senken und Raumfahrt für eine breitere Bevölkerung zugänglich machen. Noch steht das aber noch wortwörtlich in den Sternen, denn zunächst gilt es die Nutzungsmöglichkeiten für den Alltag auf der Erde näher zu erforschen. Trotz einiger offener Fragen zeigt der Erfolg von Air Water, dass landwirtschaftliche Abfälle eine vielversprechende Ressource für die zukünftige Raumfahrt sein könnten. Diese Technologie könnte die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe verringern und gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien fördern.
Bildurheber: steho