Der Mensch verwendet so viele Pestizide und geht so unbedacht mit den Lebensräumen vieler Tiere um, dass er ein regelrechtes Artensterben verursacht. Fast die Hälfte aller Insekten sind gefährdet, was weitreichende Folgen hat. Auch weil sie die Ernährungsbasis für viele größere Arten darstellen.
Nicht nur die Bienen sterben, auch viele andere Insekten sind bedroht. Pestizideinsätze und Trockenlegung von Nebenflussläufen sind schuld. Was sich für Autofahrer momentan als weniger verschmutzte Windschutzscheibe bemerkbar macht, könnte sich in wenigen Jahren auf Vögel und andere Tiere ausweiten, die sich von Insekten ernähren. Der Fokus von Politik und Bevölkerung, was Naturschutz angeht, liegt momentan bei erneuerbaren Energien und Elektroautos – Tierschutz wandert zunehmend in die Hinterköpfe.
Ursachen in Pestiziden und besetzen Lebensräumen
Der Mensch nutzt seit 1991 fast konstant Pestizide im Anbau. Wirkliche Anstrengungen zur Verbesserung dieser Statistiken sind kaum zu verzeichnen. Die Produktion von Herbiziden ist zwar gesunken, die von Fungiziden aber gestiegen. Sie orientiert sich nicht an Umweltthemen und Tiersterben, sondern an der Nachfrage. Die Politik, selbst Parteien, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben, fokussieren sich auf Atomkraft und CO2, und wenden sich größtenteils vom momentan unpopulären und wenig rentablen Thema Tierschutz ab. Außerdem nutzen Menschen fast alle Flächen, die sie nicht roden, selbst. Tieren fehlt es an Raum zum Brüten, an unbelastetem Wasser und gesundem Boden.
Insekten verschwinden
Manche Insekten-Arten sind schon jetzt komplett von der Bildfläche verschwunden. Insgesamt fast die Hälfte aller Insekten könnten aussterben, warnt die Wissenschaft. Es handelt sich faktisch um das größte Artensterben seit Dinosaurier-Zeiten. Im vergangenen Jahr wurde die Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen der Weltnaturschutzunion um fast 5.000 Arten erweitert. Weltweit werden inzwischen mehr als 70.000 Tiere und Pflanzen als bedroht gesehen. Zirka 30.000 davon schweben in akuter Gefahr, auszusterben.
Was diese erschreckende Erkenntnis noch verschlimmert, ist das sich heute, im Gegensatz zu damals, keine neuen Arten mehr entwickeln. Durch die Präsenz des Menschen in allen Gebieten ist die Evolution nur schwer in der Lage, neue, besser angepasste Tiere hervorzubringen.
Der Anfang einer Kettenreaktion
Die meisten Vogelarten ernähren sich von Insekten und haben bereits Probleme sich zu vermehren. Der harte Winter 2012/2013 hatte zur Folge, das es im Sommer 2013 extrem wenige Insekten gab. Positiv für die Entwicklung der Insekten dürfte der sehr milde vergangene Winter sein. Den Verlauf der Jahreszeiten können wir nicht beeinflussen. Die Verwendung von Insektiziden und Pestiziden dagegen schon. Bei all dem aktuell aufkommendem Interesse an der Ökologie und dem Klimaschutz sollte der Tierschutzgedanke nicht aus den Köpfen verschwinden. Zwar sind Insekten bei den meisten nicht sehr beliebt, dennoch sind sie die Nahrungsgrundlage vieler anderer Arten. Beispielsweise sind auch Schlangen, Frösche, Fledermäuse und Igel sind von den Wirbellosen Krabblern abhängig. Nimmt man diesen die Nahrung kommt der natürliche Kreislauf ganz schön ins wanken.