Der Hamburger Berater „Dohnke Consulting“ entwickelt Aktionspläne für klimaneutrale und nachhaltige Firmen. Hier seien selbst bei kleinen Unternehmen große ungenutzte Potenziale erschließbar, weitreichende Effekte können laut Berater fast kostenneutral realisiert werden.
Architekturbüros und Arztpraxen, Werbeagenturen und Fahrschulen, und Dienstleister aller Art haben eines gemeinsam: In ihren Büros gibt es fast immer große ungenutzte Klimaschutzpotenziale. Neben energiefressender Bürotechnik sind oft umweltbelastende Materialien im Einsatz. Und von Recycling meist keine Spur. Aber: Wenn bereits in kleinen Büros im Schnitt zwischen vier und zehn Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Und allein Hamburg 170.000 überwiegend kleine Firmen und Gewerbebetriebe hat – dann ist das ein immenses, dringend zu erschließendes Potenzial.
„Angesichts weiter steigender Emissionen, die den Klimawandel verstärken, und vielfach sinnlos eingesetzter Ressourcen muss hier auch dringend etwas unternommen werden“, ist Hamburger Klimaberater Kay Dohnke überzeugt. Darum hat sein Beratungsbüro Dohnke Consulting zwei Aktionspläne entwickelt, die Firmen, Organisationen und Verwaltungen Wege zu aktivem Klimaschutz aufzeigen und konkrete Anleitung zu umweltschonenderem Arbeiten geben.
Die Pakete sind laut Berater trotz der Beratungsaufwendungen oft sogar kostenneutral, weil sie beträchtliche Einsparungen ermöglichen. Oft reiche ein einfaches Umorganisieren aus. Ein Schmankerl: Man kann die erzielten Effekte auch transparent machen: „In kurzen, prägnanten Umweltbilanzen etwa auf der Firmen-Website oder in der Kunden-Kommunikation lässt sich darstellen, wie viel CO2 oder wie viel Kilogramm Plastik man eingespart hat und welche Veranstaltungen klimaneutral durchgeführt wurden.“, erklärt Dohnke. Auf diese Weise wird Nachhaltigkeit konkret messbar.
Variable Pläne – passendes Maßnahmenpaket
Der Aktionsplan „CO2-neutrales Büro“ soll helfen, Potenziale auszuschöpfen, die laut Consultant gerade in Büros verblüffend einfach genutzt werden können. Kern des Aktionsplans ist das Maßnahmenpaket „Grüne Technik“ zur ökologischen Optimierung der Bürotechnik und zur Senkung des Ressourcenverbrauchs. Hier setzt auch die CO2-Neutralstellung nach dem gängigen Verfahren „Emissionen identifizieren, Emissionen minimieren, nicht vermeidbare Emissionen kompensieren“ an.
Die viel diskutierten CO2-Emissionen sind für Dohnke nicht das einzige zu lösende Umweltproblem. Darum hat er den zweiten Aktionsplan „Nachhaltiges Büro“ auf zusätzliche Nachhaltigkeitsaspekte ausgerichtet. Die Anleitung umfasst drei Stufen:
Erstens: Büros produzieren große Mengen Abfälle, vor allem aus Kunststoffen. Das Maßnahmenpaket „Tschüß, Plastik“ widmet sich der Reduzierung von Büromaterialien aus Kunststoff und einer umfassenden Umstellung auf nachhaltige Artikel unter Vermeidung von Wegwerfprodukten. Das Maßnahmenpaket „Kaffee & Lunch“ dient der Energieverbrauchssenkung, gibt Hilfestellung für eine umweltschonendere Auswahl von Produkten und verbessert das Recycling-Potenzial. Die dritte Stufe, das Maßnahmenpaket „Klimafreundliche Events“, zeigt wie eine Firma eigenständig Meetings oder Tagungen klimaneutral durchführen kann.
Dank ihres modularen Aufbaus können die Pläne passend auf die konkrete Situation eines Büros bzw. auf Charakter und Tätigkeit einer Firma angewendet werden. Dafür ermittelt Dohnke vor Ort bei einer Bestandsaufnahme anhand eines speziellen Kriterienkatalogs den Ausgangszustand und erarbeitet dann für das jeweilige Unternehmen ein individuelles Maßnahmenpaket zur Konversion.
Wichtig ist: Die Aktionspläne sind Konversionspläne. „Aktuell verwendete Apparate sofort auszumustern und vorhandenes Material ungenutzt fortzuwerfen, wäre ökologisch großer Unsinn“, betont Dohnke. Erst bei einer ohnehin anstehenden Erneuerung der Technik oder dem Auffrischen der Materialvorräte wird umgestellt.
3 Stämmchen für diese Aktionspläne.