Handel mit CO2-Zertifikaten nimmt zu

In 2009 gab es einen signifikanten Zuwachs beim Handel mit CO2-Zertifikaten. Dies besagt eine jüngst veröffentlichte Studie. Zu dem Ergebnis kommt das norwegische Unternehmen Point Carbon. Die Skandinavier schreiben sich auf die Fahnen, regelmäßig kritische, die Umwelt betreffende Fakten zu kolportieren.

Obwohl der Emissionshandel Zuwächse verzeichnet, konnte im vergangenen Jahr jedoch nicht entscheidend mehr verdient werden in diesem Business. Laut einer Studie von Point Carbon wurden 2009 8,2 Milliarden Tonnen CO2 zum Preis von rund 94 Milliarden Euro umgeschlagen. Im Vorjahr lag der Handel noch um 68 Prozent geringer, der verbuchte Wert allerdings lag nur zwei Milliarden Euro niedriger. Es werde spekuliert, dass die globale Wirtschaftskrise zu einer niedrigeren Industrieproduktion und dies zu einem Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen führe. Dies wiederum drücke den Preis der Zertifikate.

CO2-Handel ist so etwas wie der Ablasshandel, gegen den Martin Luther einst rebellierte. Besonders die großen Energieversorger pumpen – derzeit systemimmanent – Tonnen von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre. Im Gegenzug müssen hierfür “Umweltgebühren” entrichtet werden, seit die EU 2005 den Emissionshandel gestartet hat und jede Tonne CO2 entsprechende Kosten verursacht. Oder anders: Wer CO2 “produziert”, braucht im gleichen Umfang CO2-Zertifikate. Mit den Zertifikaten wird der CO2-Ausstoß in Europa kontrolliert. Pferdefuß und moralische Grauzone dabei: Unternehmen können mit ihren individuellen Verschmutzungssünden untereinander handeln. In der Ablasshandel-Analogie hieße das “gibst Du mir zwei Diebstähle gegen einen Ehebruch”.
Weitere Informationen unter Yahoo News und bei CO2-Handel.

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