Aus toter Hose wird jetzt Plastik

Ausrangierte Kleidung war bisher nicht gerade die No.1 der Recyling-Artefakte. Designer aus Nebraska haben jetzt aber einen Weg gefunden, aus alten Kleidern in einer gänzlich ökologischen Produktion Plastik herzustellen.

Plastikrecycling kennen wir. Machen wir und finden wir gut. Da ist der Konsens der Allgemeinheit inzwischen wahrscheinlich klar. Die Frage ist: Wo fängt Recycling an – beziehungsweise: Wo kann es anfangen? Alternative Stoffe zur Produktion von Kunststoff werden schon eine Weile gesucht. Wir haben schon über Bananenschalen und auch Maisstärke berichtet. Dass sogar Jeans dazu verwendet werden können, Kunststoff herzustellen, ist neu.

Wie aus alten Jeans verwertbares Material wird

Das Vorgehen: Die Designer der Firma „Iris Industries“ Jen Carlson und Josh Shear stapeln alte Jeans aufeinander, dazwischen immer eine Schichr Harz, und erhitzen sie dann. Danach wird das Schichtgemisch zusammengepresst. Und das war’s im Grunde auch schon. Heraus kommt ein wasserdichtes Material, leicht und sehr hart durch die miteinander verflochtenen Fasern. Es sieht aus wie Marmor, ein Gemisch aus blau und weiß, durchzogen von immer anderen Fabtönen. Je nach farbe des verwendeten Stoffs. Das Endprodukt, das so genannte „Denimite“ eignet sich ideal für die Herstellung von vielen Produkten wie Kreditkarten, Stiften, Smartphone-Hüllen, Geldbeuteln und sogar Schmuck.

Die Zeit der Mischmaterialien bricht an

Also: Nicht nur Plastikflaschen und -verpackungen können wieder zu Plastik werden. Aus Lincoln, Nebraska, wandert eine ganz andere Idee der Herangehensweise zu uns herüber: „Denimite“. Kunststoffgewinnung aus alten Denim-Jeans und natürlichem, umweltfreundlichem Harz. Die Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Plastikzeit sind vorbei. “Wir glauben, dass das neue Zeitalter die Epoche des Verbundmaterials ist“, erklären die Erfinder des Jeans-Plastiks.

Wer weiter denkt könnte in der amerikanischen Erfindung auch Potential für andere Bereiche als die Produktion kleiner Goodies entdecken. Beispielsweise für die Bauindustrie könnten solche Materialien nützlich sein. Etwa könnte das Plastik aus Jeans als Isolierung für Gebäude funktionieren.

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