12 Fragen an: Steven Widdel

Im aktuellen Printzipia-Gespräch: Steven Widdel ist Mitgründer des Unternehmens Papair. Das Start-Up möchte mit der eigens entwickelten Luftpolsterfolie aus 100% Recyclingpapier das Verpacken und den Versand von verschiedensten Produkten nachhaltiger gestalten und somit der Umwelt etwas Gutes tun!

(1) Herr Widdel, für welches vorbildhaft ökologische, sinnvolle und/oder nachhaltige Projekt stehen Sie?

Ich bin Mitgründer von Papair und wir haben eine nachhaltige Alternative zur konventionellen Luftpolsterfolie entwickelt. Unsere Mission ist es unnötigen Kunststoffmüll in Paketen den Kampf anzusagen.

(2) Was ist dabei Ihre Rolle?

Ich bin bei Papair für den gesamten Bereich der Produktentwicklung verantwortlich sowie für den operativen Teil unserer eigenen Produktion am Standort in Rethem.

(3) Wie kamen Sie zu dieser Initiative?

Die Idee hinter Papair hatte mein Mitgründer Fabian bereits 2018 im Rahmen seines Studiums des Holzingenieurwesens. Nachdem wir 2020 das Gründungsstipendium der NBank erhalten hatten, haben wir Ende Juli unsere eigene GmbH gegründet und sind seitdem dabei, unser Produkt zu entwickeln.

(4) Welche Art von Unterstützung würden Sie sich wünschen?

Seitdem wir an den Start gegangen sind, war unsere große Stärke unser Netzwerk. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Veranstaltungen gibt, auf denen man das eigene Netzwerk erweitern kann.

(5) Was kann der Einzelne pro-aktiv tun, um Sie zu unterstützen?

Wir freuen uns über jeden, der unsere Idee auf seine eigene Art und Weise unterstützt. Diese Unterstützung kann sowohl in Form von Berichterstattung sein, als auch wenn man unsere Produkte kauft und damit aktiv etwas gegen die Kunststoffverschmutzung tut.

(6) Was stört Sie – national wie global – an der gegenwärtigen Umwelt-Politik?

Ich glaube, dass in der derzeitigen Umweltpolitik vieles sehr ideologiegetrieben ist und weniger faktenbasiert. Ich würde mir wünschen, dass sich die Handlungsempfehlungen öfter an einem wissenschaftlichen Konsens orientieren.

(7) Und was finden Sie heute analog umweltpolitisch gut?

Ich denke, dass die Einführung einer Mehrwegpflicht in der Gastronomie ein Schritt in die richtige Richtung ist. Die Reduzierung von Einwegkunststoffen sehe ich als wichtigen Schritt zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft.

(8) Bezeichnen Sie sich als umweltbewusst? Und wenn ja, warum?

Ich glaube, dass jeder heutzutage ein Umweltbewusstsein haben sollte, da wir nicht auf den Kosten von zukünftigen Generationen leben sollten. Dementsprechend würde ich mich selbstverständlich als umweltbewusst bezeichnen.

(9) Was lässt Steven Widdel so richtig aus der Haut fahren?

Die Trägheit von öffentlichen Behörden bei der Bearbeitung von Anträgen oder Ähnlichem hat uns schon einige Probleme bereitet. Auch der ewige Wahnsinn mit Formularen, die nur in Papierform eingereicht werden können, lässt daran zweifeln, dass die Digitalisierung in Deutschland angekommen ist.

(10) Wo war Ihr letzter Urlaub … und wie war’s?

Mein letzter Urlaub war mit 3 langjährigen Freunden in Timmendorf. Wir haben dort ein verlängertes Wochenende verbracht und die Auszeit genossen.

(11) Stellen Sie sich vor eine gute Fee beträte den Raum. Sie hätten einen Wunsch frei, welcher wäre das?

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass die globale Lieferkettenproblematik gelöst werden würde und unsere Komponenten für unsere Produktionsanlage verfügbar wären.

(12) Haben Sie ein Lebensmotto, das Sie mit uns teilen möchten?

Ich wüsste spontan kein Lebensmotto, aber wenn ich an die Anfangszeit des Gründens denke, kann ich jedem nur raten immer weiter zu machen, es wird immer Rückschläge geben, aber davon darf man sich nicht beirren lassen.

Herr Widdel, Danke, dass Sie dabei waren bei „12 Fragen an“.

Sind Sie auch ein Nachhaltigkeits-Initiator, ein/e echte/r Macher/in aus Leidenschaft? Oder kennen Sie eine oder einen? Dann mailen Sie uns für eine mögliche Mitwirkung an “12 Fragen an …”. Senden Sie dazu einfach eine eMail an info@printzipia.de.

Wir freuen uns auf Sie.

Bildurheber: Papair

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