12 Fragen an: Franz Alt

Mit Franz Alt konnten wir einen Macher der ersten Stunde in Sachen Nachhaltigkeit für unser Interview gewinnen. Der studierte Politik-Wissenschaftler, Historiker, Philosoph und Theologe setzt sich seit … ja, man kann sagen seit Jahrzehnten … für Ökologie ein und wurde bereits unzählige Male für sein Schaffen ausgezeichnet. Beim Start unseres Blogs im August 2008 war sein Projekt,  die sonnenseite.com der aller-erste ausgehende Link :-).

Foto: Franz Alt, © Bigi Alt

01. Herr Alt, für welches vorbildhaft ökologische, sinnvolle und/oder nachhaltige Projekt stehen Sie?
Alt: “Im Jahr 2007 war ich mit dem Ausnahme- und Jahrhundert-Politiker Hermann Scheer bei der Bundeskanzlerin. Wir haben Angela Merkel von der Idee Scheers überzeugen können, dass die Welt eine Internationale Agentur für Erneuerbare Energien braucht. Die Kanzlerin hat zur Gründungsversammlung nach Bonn eingeladen, zirka 70 Regierungen kamen. Heute sind 90 Prozent der Menschheit in dieser Internationalen Agentur vertreten. Die meisten habe das deutsche erneuerbare Energien-Gesetz übernommen. Und die meisten wollen die deutsche Energiewende nachmachen.”

02. Was ist dabei Ihre Rolle?
Alt: “Diese Internationale Agentur (IRENA) braucht mich heute nicht mehr. Sie leistet global hervorragende Aufklärungsarbeit über die ökologischen, sozialen  und ökonomischen Vorteile der Erneuerbaren Energien. Meine „Rolle“ besteht lediglich darin, dass ich als Journalist weiterhin weltweit Aufklärungsarbeit über die Notwendigkeit leiste, schneller als bisher und global auf 100% Erneuerbare Energie umzusteigen.”

03. Wie kamen Sie zu dieser Initiative?
Alt: “Die Idee hatte Hermann Scheer. Ich hatte nur Hilfestellung geleistet, den Termin bei Angela Merkel zu bekommen.”

04. Welche Art von Unterstützung würden Sie sich wünschen?
Alt: “Die Kanzlerin sollte – wie damals – versuchen, zum Ende ihrer Amtszeit wieder mehr für den Klimaschutz zu tun- zunächst hier in Deutschland, aber auch global. Sie hat in der Welt immer noch das Image der Klima-Kanzlerin. Das wäre auch ein Segen für die Umwelt und für die deutsche Wirtschaft, weil hierzulande die entsprechenden Technologien, hauptsächlich für Sonne- Wind- und Biotechnologie, entwickelt wurden. Und die ganze Welt braucht diese Technologien.”

05. Was kann der einzelne pro-aktiv tun, um Sie zu unterstützen?
Alt: “Jeder Mensch kann rasch auf erneuerbare Energien umsteigen. Das ist der Schlüssel für die Rettung des Weltklimas.”

06. Was stört Sie – national wie global – an der gegenwärtigen Umwelt-Politik?
Alt: “In Deutschland zeigt die Groko seit Jahren, dass sie es einfach nicht kann, weil sie es nicht will. Es fehlt überhaupt nicht an Erkenntnissen, es fehlt am Mut, den Umstieg so rasch wie möglich umzusetzen. Ein Beispiel: Unser Haus brennt, sagen inzwischen alle, aber die deutsche Bundesregierung  beschießt den Kohle-Ausstieg für das Jahr 2038. Unser Haus brennt und die Regierung bestellt die Feuerwehr für 2038 und diskutiert inzwischen über den Preis des Löschwassers. Das ist verantwortungslos und dumm. Also brauchen wir eine andere Regierung. Ohne die Grünen an der Regierung schaffen wir die Kurve nicht. Um 20.000 alte Kohle-Jobs zu retten hat die Groko seit 2012 80.000 Zukunfts-Arbeitsplätze in der Solar-Branche und 30.000 Wind-Arbeitsplätze aufgegeben. Das ist nur noch dumm und erbärmlich.”

07. Und was finden Sie heute analog umweltpolitisch gut?
Alt: “Fliegen teurer und die Bahn billiger ist die richtige Richtung, aber zu wenig.”

08. Bezeichnen Sie sich als umweltbewusst? Und wenn ja, warum?
Alt: “Ich habe seit zehn Jahren kein Auto mehr, bin ein 90%-Vegetarier. Strom und Wärme produziert in unserem Haus die Sonne.”

09. Was lässt Franz Alt so richtig aus der Haut fahren?
Alt: “Nichts. Aber die Ignoranz der Regierenden und die Dummheit der Klimawandel-Leugner ist lebensgefährlich für alles Leben.”

10. Wo war Ihr letzter Urlaub … und wie war’s?
Alt: “Wir gehen seit Jahren wandern in Österreich. Das sind wunderbare und erholsame Urlaube.”

11. Stellen Sie sich vor eine gute Fee beträte den Raum. Sie hätten einen Wunsch frei, welcher wäre das?
Alt: “Wirf Hirn vom Himmel.”

12. Letzte Frage: Haben Sie ein Lebensmotto, das Sie mit uns teilen möchten?
Alt: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.”

Herr Alt, Danke dass Sie dabei waren bei „12 Fragen an“.

Sind Sie auch ein Nachhaltigkeits-Initiator, ein echter Macher aus Leidenschaft? Oder kennen Sie eine oder einen? Dann mailen Sie uns für eine mögliche Mitwirkung an “12 Fragen an …”. Senden Sie dazu einfach eine eMail an info@printzipia.de.

Wir freuen uns auf Sie.

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