Im aktuellen Printzipia-Gespräch: David Löwe ist Mitgründer und CEO des Unternehmens everdrop. Mit ihren ökologischen Haushaltsprodukten haben die Münchner in nur zwei Jahren förmlich einen Startup-Raketenstart hingelegt. Das Motto der Innovatoren: „Lasst uns gemeinsam die Welt ein bisschen sauberer machen“.
(1) Herr Löwe, für welches vorbildhaft ökologische, sinnvolle und/oder nachhaltige Projekt stehen Sie?
Ich stehe für das nachhaltige Unternehmen everdrop, das innovative Haushaltsprodukte und Naturkosmetik herstellt. Alle unsere Produkte verzichten komplett auf Einwegplastik und unnötige Chemie – und reduzieren bis zu 95 % CO2-Emissionen. Unser Angebot umfasst Haushaltsprodukte (u.a. Putzmittel-Tabs, Spülmaschinen-Tabs, Waschmittel, Spülmittel, WC-Reiniger, Accessoires) und – mit unserer Linie everdrop NATURAL CARE – auch Naturkosmetik (Handseife & Duschgel).
Den Großteil meiner beruflichen Zeit dafür zu verwenden, eine sinnvolle Unternehmung voranzutreiben, ist sehr erfüllend.
(2) Was ist dabei Ihre Rolle?
Ich bin Co-Founder und CEO bei everdrop.
(3) Wie kamen Sie zu dieser Initiative?
Meine beiden Mitgründer und mich hat die Verpackungsflut im Alltag einfach wahnsinnig gemacht. Dabei gibt es schon so viele gute Konzepte, doch wenige setzen sich wirklich durch. Begonnen haben wir 2020 mit plastikfreien Haushaltsreinigern in Form von Tabs, die man ganz einfach selbst in Leitungswasser auflöst. Zur Veranschaulichung: Da jeder Tab potentiell eine Plastikflasche vermeidet, haben wir mit everdrop gemeinsam mit unserer Community dadurch bereits über 6 Millionen Einwegplastikflaschen eingespart.
(4) Welche Art von Unterstützung würden Sie sich wünschen?
Ich würde mir wünschen, dass junge Unternehmen, die nachhaltige Innovationen auf den Markt bringen, egal in welcher Branche, mehr unterstützt werden als gigantische Umweltsünder.
(5) Was kann der Einzelne pro-aktiv tun, um Sie zu unterstützen?
Viele sind der Meinung, dass es umständlich und mit Verzicht verbunden sei, nachhaltiger zu leben. Dabei kann jeder Mensch im Alltag mit kleinen Dingen und der richtigen Einstellung ganz einfach einen positiven ökologischen Impact leisten. Deswegen haben wir everdrop gegründet. Das Gute dabei: Je erfolgreicher wir sind, desto positiver die Wirkung auf die Umwelt.
(6) Was stört Sie – national wie global – an der gegenwärtigen Umwelt-Politik?
Die Prozesse sind sehr langsam. Zwar ist es mittlerweile allen bewusst, dass wir eine Energiewende, eine Verkehrswende, eine Lösung für das Plastikproblem und noch vieles mehr brauchen – aber niemand legt so wirklich los. Die gegenwärtige Politik stellt dafür nicht die richtigen Anreize.
(7) Und was finden Sie heute analog umweltpolitisch gut?
Auch wenn die Mühlen sehr langsam mahlen, gibt es doch hin und wieder positive Zeichen, dass etwas vorangeht. Vor Kurzem beispielsweise hat sich die UN-Umweltversammlung in Nairobi auf ein rechtsverbindliches weltweites Abkommen geeinigt, das Recycling von Kunststoffverpackungen erleichtern und die Wiederverwendbarkeit zum Standard machen soll. Zusammen mit vielen anderen NGOs und Unternehmen haben wir Anfang des Jahres eine Petition für ein solches Abkommen zur Bekämpfung von Plastikmüll unterzeichnet – diese News hat mir ein bisschen neue Hoffnung gemacht.
(8) Bezeichnen Sie sich als umweltbewusst? Und wenn ja, warum?
Ich lebe seit Jahren vegan, verzichte aufs Autofahren und bin Co-Founder eines nachhaltigen Unternehmens – also ja, ich bezeichne mich als umweltbewusst.
(9) Was lässt David Löwe so richtig aus der Haut fahren?
Nichts. Ich bin sehr schwer aus der Ruhe zu bekommen. Aber was ich immer schade finde, ist Negativität statt in Lösungen zu denken. Und der für mich schlimmste Satz ist “Das haben wir schon immer so gemacht”.
(10) Wo war Ihr letzter Urlaub … und wie war’s?
Mein letzter Trip war einfach ein Wochenende in den Bergen mit einem meiner besten Freunde. Von der Natur umgeben zu sein erfüllt mich immer sehr.
(11) Stellen Sie sich vor eine gute Fee beträte den Raum. Sie hätten einen Wunsch frei, welcher wäre das?
Mein Wunsch wäre, dass jeder die Dringlichkeit erkennt, etwas für unsere Umwelt zu tun – und Menschen aus ihrem Silodenken herauskommen.
(12) Frage: Haben Sie ein Lebensmotto, das Sie mit uns teilen möchten?
Wenn man die Vielzahl seiner Entscheidungen auf Basis von Liebe fällt, anstatt aufgrund von Angst, Neid, Hass oder Gier, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man am Ende etwas sehr Wertvolles bekommt.
Herr Löwe, Danke dass Sie dabei waren bei „12 Fragen an“.
Sind Sie auch ein Nachhaltigkeits-Initiator, ein/e echte/r Macher/in aus Leidenschaft? Oder kennen Sie eine oder einen? Dann mailen Sie uns für eine mögliche Mitwirkung an “12 Fragen an …”. Senden Sie dazu einfach eine eMail an info@printzipia.de.
Wir freuen uns auf Sie.
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