Vertical-farming-Konzepte gegen den Welthunger: Plantagen auf Hochhaus-Stockwerken

Der US-Amerikaner Dickson Despommier gilt als Protagonist von Vertical Farming. Einer Methode, die statt der herkömmlichen Anbaumethode auf Bodenflächen auf vertikal übereinander zu staffelnde Plantagen in Hochhäusern setzt. Eine wahrlich interessante und gar nicht mal unrealsitisch anmutende Methode, Ackerbau zu betreiben.

Rund eine Milliarde Menschen hungern, das belegen Zahlen aus Juni 2009. Alle drei Sekunden stirbt ein Mensch an Hunger und allem voran sind es Kinder, die unschuldig dieses Schicksal leiden. Es ist legitim und dringend notwendig, sich Gedanken zu machen über neue Konzepte – zum Beispiel des Ackerbaus – die in der Lage sind, einer rapide wachsenden Weltbevölkerung Nahrung zu bieten.

Dickson Despommier ist Professor an der Universität von Columbia und plädiert weltweit und mit Nachdruck für Konzepte im Sinne des “Vertical Farming”. 80 Prozent des brauchbaren Landes seien bereits heute in landwirtschaftlicher Nutzung, so Despommier. Die Idee des Vertical farming basiert auf eigens zu entwickelnden Hochhaus-Anbauflächen, wo Pflanzen unabhängig von Sonne oder Boden auf verschiedenen Etagen produziert werden könnten. Die Idee stößt in Fachkreisen auf Interesse, ledigich die Frage der Energiegewinnung für solche Projekte ist noch völlig ungeklärt.

Hierzulande forscht die Universität Hohenheim am Vertical farming dran, so proplanta, das Informationszentrum für Landwirtschaft. Es geht zunächst um technische Voraussetzungen wie zum Beispiel die Reisernte pro Flächeneinheit zu vervielfachen. Bei einer so kontrollierten Anbaumethode hätten zudem Krankheiten und Schädlinge kaum Möglichkeiten, sich erfolgreich in Szene zu setzen. Das Postulat aus Hohenheim: Derartige von der Jahreszeit unabhängige Gewächshäuser mit zirka einem Hektar Anbaufläche auf 20 Etagen könnten den Ertrag im Vergleich zu herkömmlichen Methoden verhundertfachen.

Einziger wirklich ernst zu nehmender, kritischer Faktor bislang, wir erwähnten es, sei der notwendige Energiebedarf zum Betrieb der Hochplantagen. Die Hohenheimer Forscher sind dennoch überzeugt, dass “Skyfarming” eine zukunftsweisende Technologie ist. Man rechne in zehn bis 15 Jahren mit den ersten erfolgreichen Anwendungen. Eine chinesische Anlage sei bereits in Planung: Weitere Informationen bei proplanta. Das Prinzip nochmal deutlicher macht dieser Kurzfilm hier

Vertical farming als Umweltidee: Von hier gibt es satte 4 Stämmchen.

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Ein Kommentar

  1. Jochen Antworten

    Ein innovatives Zukunftsgedicht, was schon heute umsetzbar ist und auch in ärmeren Ländern realisierbar ist, wenn die Frage der Energiedeckung einmal geklärt ist. Auch in Südkorea gibt es schon erste Anlagen, welche nahezu ausschließlich maschinell betrieben werden und so fast selbstständig jeden einzelnen Schritt vom Sähen bis zur Ente vollführen können. Es bleibt nur zu erfahren inwieweit es sich rentiert, damit so schnell wie möglich Investoren für die Idee begeistert werden können.

    Vertical Farming in Südkorea – Galileo

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