Bundespräsident plädiert für höhere Benzinpreise

Um die deutsche Wirtschaft schneller auf einen grünen Wachstumskurs zu bringen, hat Bundespräsident Horst Köhler jetzt unter anderem höhere Kraftstoffpreise ins Gespräch gebracht. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte das deutsche Staatsoberhaupt, dass ein Zulegen bei den Benzinpreisen das richtige Signal zur Verhaltensänderung sei.

Horst Köhler sprach im Focus-Interview das Thema Preisentwicklung im Kraftstoffbereich an. Wörtlich konstatierte der Bundespräsident: “Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt mit vielen anzulegen: Wir sollten zum Beispiel darüber nachdenken, ob der Preis von Benzin nicht tendenziell höher als tendenziell niedriger sein sollte. Das Preissignal ist immer noch das stärkste Signal, damit Menschen ihr Verhalten ändern.“

Sozialer Ausgleich für die Erhöhung einer indirekten Steuer solle aus staatlicher Quelle kommen. Die unsoziale Seite von teurerem Kraftstoff sei “kein Problem, vor dem wir zurückschrecken sollten.“ Der ADAC kritisierte die Forderung des Bundespräsidenten mittlerweile scharf unter Hinweis auf die vielen Millionen Pendler, die täglich weite Fahrstrecken zurücklegen müssten, um an den Arbeitsplatz zu gelangen. Vetos kamen auch von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Ein Liter Super kostet laut Focus derzeit 1,45 Euro.  Wenn der Wert des Euro weiter sinke, würde Benzin ohnehin teurer werden, weil Rohöl in amerikanischen Dollar abgerechnet werde, so das Nachrichtenmagazin weiter.