Der Verdunstungsantrieb – Mögliche Energiequelle der Zukunft?

Erneuerbare Energien könnten um eine weitere Quelle ergänzt werden: Forschern ist es gelungen, verdunstendes Wasser als Energiequelle zu nutzen und damit sogar ein Spielzeugauto zu bewegen. Mit Hilfe eines neuartigen Systems könnte der Prozess der Verdunstung schon bald in verschiedenen Bereichen genutzt werden.

Forschern der New Yorker Columbia University ist es gelungen, zwei Geräte zu entwickeln, mit deren Hilfe die Verdunstungsenergie gezielt eingesetzt werden kann. Dabei handelt es sich einerseits um eine Apparatur, die einem künstlichen Muskel ähnelt und andererseits um eine Art Feuchtigkeitsmühle. Beide nutzen die Energie, die während des Verdunstungsprozesses freigesetzt wird.

Künstlicher Muskel mit Unterstützung von Sporen

Das Prinzip des künstlichen Muskels ist recht einfach zu erklären. Die Forscher um Ozgur Sahin nutzten dafür Sporen des Heubazillus. Grundlage bildeten die Eigenschaften der Sporen, die sich je nach Luftfeuchtigkeit ausdehnen oder wieder zusammenziehen. Die Wissenschaftler nahmen eine dünne Folie und trugen beidseitig eine Sporenschicht auf. Sobald die Luftfeuchtigkeit hoch genug war, dass die Sporen das Wasser aufnahmen, dehnten sie sich aus. Gaben sie jedoch Feuchtigkeit ab, zogen sie sich wieder zusammen. In Folge dessen wellte sich die Folie oder wurde wieder glatt.

Ein kastenartiges Gerät, in dessen Inneren die Forscher den „künstlichen Muskel“ platziert hatten, zeigte deutlich, wie viel Energie bei dem Prozess freigesetzt wird. Da direkt über der Wasseroberfläche die Verdunstung am stärksten ist, platzierten die Forscher ihr Gerät dort und veränderten mit Hilfe von Klappen die Luftfeuchtigkeit im Inneren. Es war zu beobachten, dass die freigesetzte Energie neben der Klappenbewegung auch noch das Leuchten von LEDs möglich machte.

Prinzip Feuchtigkeitsmühle

Ein weiteres Gerät nutzt ebenfalls den künstlichen Muskel, allerdings in erweiterter Form. Es handelt sich um eine Feuchtigkeitsmühle, deren Schaufeln aus den künstlichen Muskeln mit den Sporen des Heubazillus bestehen. Am Ende der Schaufeln ist ein Kunststoffblock angebracht, sodass sich mit dem Ausdehnen oder Zusammenziehen der „Muskeln“ der Masseschwerpunkt verlagert und eine Bewegung entsteht. Auf diese Weise gelang es, ein Spielzeugauto zu bewegen.

Obwohl die Energiegewinnung aus Verdunstung noch sehr gering ist, könnte diese Energiequelle in Zukunft so weiterentwickelt werden, dass sie die erneuerbaren Energien wirkungsvoll ergänzen kann. Wir vergeben hierfür 3 Stämmchen und warten ab, wie es hier weiter geht.

Quellen: spiegel.de, cleanenergy-project.de

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Ein Kommentar

  1. Arndt Antworten

    Wirklich ein interessantes Prinzip aber für mich liest es sich so dass es sich nicht so einfach in größere Dimensionen umsetzen lässt. Finde es aber wichtig, dass an neuen Ansätzen zur Energie Erzeugung geforscht wird.

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